Bild v.l.n.r. Rolf Harms, Karin Emken, Vera Heckelmann, Olaf Wagner, Heino Trebsdorf-Bayliss
In sieben Monaten, genau am 9. Oktober, wird in Niedersachsen ein neuer Landtag gewählt. Die Insel Norderney gehört zum Wahlkreis 87 Wittmund/Inseln und dieser hat seit zwei Jahren keinen Vertreter im niedersächsischen Parlament, was aber dringend nötig ist, damit dessen Kommunen und deren Bevölkerung in Hannover „nicht hinten runterfallen“.
Mit Karin Emken aus Esens oder Olaf Wagner aus Wittmund-Blersum soll sich das nun ändern. Mit ihnen bewerben sich zwei, bereits seit vielen Jahren in ihren Heimatkommunen aktive SPD-Politiker für den Landtag. Derzeit stellen sich Emken und Wagner bei den SPD-Ortsvereinen in ihrem Wahlkreis vor.
Am vergangenen Wochenende stand Norderney auf dem Terminkalender der beiden Politiker. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Norderneyer Ortsvereins Heino Trebsdorf-Bayliss, dem Fraktionsvorsitzenden Rolf Harms und den Ratsmitgliedern Vera Heckelmann und Jürgen Beißel ging es in einer Bustour über die Insel, um den festländischen Kandidaten einen Einblick in die insularen Strukturen und die anstehenden Aufgaben nebst Problematiken zu geben.
Während der etwa 1 ½ stündigen Tour fuhr die Gruppe die neuralgisch wichtigen Punkt der Insel an. Erste Station war das „Hotel“-Gelände an der Weststrandstraße, wo die Norderneyer Sozialdemokraten einen Rückblick der bisherigen jahrelangen Verhandlungen sowie die anstehenden Pläne erläuterten. Es folgten Informationen zu den Grundstücken des ehemaligen Freibades, zu Booken und zum ehemaligen Haus der Insel. Zudem gaben die Norderneyer Sozialdemokraten den Gästen vom Festland Informationen zum Krankenhaus und den dortigen Problemen, zu den Sturmschäden am Strand, dem Deichbau sowie zur Feuerwehr und dem Schulleben und äußerten ihre Wünsche an die Landesregierung. Einige der insularen Probleme zogen sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche, wie etwa der Mangel an bezahlbarem Wohnraum oder der Fachkräftemangel, die es dringend zu lösen gilt.
Die Kandidaten
Gut versorgt mit Informationen über die Insel und ihrer Bedürfnisse stellten sich der Besuch vom Festland anschließend den Mitgliedern des SPD-Ortsvereines vor. Und wo ginge das besser als beim sehr gut besuchten traditionellen Grünkohlessen.
Karin Emken ist 1966 in Esens geboren, gelernte Krankengymnastin und hat drei erwachsene Kinder. Seit 2006 ist sie im Rat der Stadt Esens, seit 2015 ehrenamtliche Bürgermeisterin und Hauptamtliche Bürgermeisterin der Samtgemeinde Esens sowie seit 2016 mit einem Mandat im Kreistag. Die Esenserin bringt somit viel Erfahrung auf der politischen Bühne mit. Ihre Schwerpunkte sind die Bildung, der Tourismus und der ländliche Raum. Im Laufe ihrer kommunalpolitischen Karriere stellte sie fest, dass man dort viel erreichen kann, wenn man bereit ist Verantwortung zu unternehmen, Zeit zu investieren und das Wort für diejenigen zu erheben, die man vertritt, so Emken und beschreibt ihr politisches Engagement so: „Ich habe gemerkt, dass es mir große Freude bereitet, mich für die Menschen einzusetzen.“ „Man kann nichts alleine erreichen“, weiß Emken und betont, dass sie sich mit Mut, Kraft, Beharrlichkeit und Kompetenz in den Dienst der Aufgabe stellen wird. Ihre Freizeit verbringt die Esenserin gerne im Garten oder liest, fährt Fahrrad und trifft sich mit Freunden zum Kaffeetrinken. „Ich bin ein Draußenmensch“, betitelt sich Emken selbst.
Olaf Wagner ist 1970 geboren, hat zwei erwachsene Kinder. Der gebürtige Wittmunder arbeitet seit seiner Ausbildung bei der niedersächsischen Behörde für Straßenbau und Verkehr und ist dort seit 1989 örtliche Bauüberwachungskraft. Zudem vertritt er dort als Personalrat und Gewerkschaftsvertreter die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Jahr 2011 wurde er in den Wittmunder Stadtrat gewählt. Dort war er vier Jahre lang stellvertretender Bürgermeister. Seit 2021 ist er Fraktionsvorsitzender und sitzt zudem im Kreistag. In den Ausschüssen Bauen, Verkehr und Umwelt gestaltet Wagner die politischen Themen seiner Kommune mit.
„Nach zehn Jahren Kommunalpolitik möchte ich weiterkommen und die Probleme lösen, die auf der Kommunalebene nicht zu lösen sind“, erläutert Wagner seinen Entschluss für den Landtag zu kandidieren. „Wir brauchen eine Stimme in Hannover“, so der Wittmunder und bekräftigt, dass er sich für die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger des großen Flächenlandkreises 87 einsetzen und die Kommunen bei deren Vorhaben unterstützen wird. Seine Freizeit verbringt Wagner beim Boßeln, spielt im Posaunenchor und engagiert sich beim Bürgerverein Blersum-Leepens.
Die Entscheidung, wer der beiden für den Landtag kandidiert, trifft am 5. März die Delegiertenversammlung. „Egal, wer von euch beiden gewählt wird, die Unterstützung des Norderneyer Ortvereins ist euch sicher“, sagt Trebsdorf-Bayliss zu.